Sonntag - Pocatello

Heute sind wir von Salt Lake City nach Pocatello gefahren. Wunderschönes Wetter unterwegs noch eine Air Force Museum besucht. Dann ein Abstecher nach dem Kaff Malad, dort Tanken gelernt.

ca. 15:00 in Pocatello angekommen, Motel soweit in Ordnung, erstes Zimmer gefiel Herrn F. O. aus R. nicht - ja es war auch ziemlich dunkel und zum Innenpool gelegen was möglicherweise eine Lärmbelästigung hätte generieren können, unzweifelhaft aber eine Chlorvergiftung garantierte. Wir haben dann ein Zimmer nach außen genommen, das ist prima denn jetzt haben wir den Lärm von der Interstate 15 wenigstens sicher, aber der Chlorgestank ist wenigstens weg.

Wir sind noch ein paar Schritte spazieren gegangen aber es war zu warm um noch eine größere Wanderung in den uns uninteressant erscheinenden Ort zu machen.

Der Versuch in die Hotelbar zu gehen schlug fehl, weil dort das Rauchen erlaubt war und es entsprechend infernalisch stank.

Abendessen im Hotel, preiswert und lecker. 21:00 auf'm Zimmer.

Montag - Yellowstone Nationalpark

Nachdem wir recht zeitig, 06:30 Uhr wach wurden, haben wir das Tagwerk begonnen durch Duschen, Stuhlen, Kaffeetrinken etc. Auf ein Frühstück im Hotel haben wir verzichtet und sind um ca. 08:00 in Richtung Yellowstone NP aufgebrochen.

Unterwegs haben wir in Idaho Falls Rast gemacht. Die bekannteste Sehenswürdigkeit von Idaho Falls ist, wie der Name schon sagt, die „Idaho Falls. Schöne wenn auch nicht allzu hohe Wasserfälle des Snake River.

Außerdem haben wir einen Walmart besucht und mit einem Einkauf beglückt. Ein gigantisches Angebot hat uns fast erschlagen. Drum haben wir fast eine Stunde dort verplempert - war aber schön. Hier wurden unter anderem tolle Bloomers (Unterhosen) für Reiner gekauft - ein absoluter sexy - Knaller wie sich später herausstellte.

Dann haben wir bei Starbucks gefrühstückt, wenn man es so nennen kann und sind dann weiter nach Yellowstone.

Den Park befahren, nachdem wir 25,00 $ Eintritt (für 7 Tage) bezahlt haben, war der erste Eindruck eher bescheiden. Ja, ein paar Geysire aber nichts sensationelles und ein paar Flüsschen und Bächlein, paar Hirsche oder so was und Bäume ohne Ende. Ganze, halbe, ganz kaputte eher Driss.
An der Lodge angekommen war das Zimmer recht spartanisch, kein Fernseher, kein Radio, kein Netz für nix, kein Kühlschrank aber wenigstens Kaffeemaschine und Kaffee.

Essen im Restaurant war gut, nicht berauschend und wie üblich, nicht ganz billig.

Wir hatten gnädigerweise noch eine Reservierung für 17:15 erhalten, die nächste wäre erst um 20:30 möglich gewesen - das war uns zu spät.

Danach sind wir noch spazieren gegangen, zum See runter und auf einem Umweg zurück, Franz hatte etwas Bedenken wegen möglicher Bärenattacken oder Nichtfindung des Heimweges. Hat aber dennoch geklappt.

So das ist es für heute. Gute Nacht. 19:45 Uhr. Morgen ist ein neuer Tag und das Unwetter ist dann hoffentlich in der Nacht durchgezogen - ansonsten kennen wir die Scheiße ja.
Dienstag - Yellowstone Nationalpark

Mit dem Wetter haben wir Glück gehabt, es war strahlend blauer Himmel wenn auch recht kalt (befrorene Autos).

Nachdem wir den Bison (per Steak) von gestern Abend nicht so ganz bombig aus dem Leib bekommen haben, verzichteten wir auf ein Frühstück im Hotel und sind um ca. 08:30 aufgebrochen zu unserer Rundfahrt durch den Yellowstone NP.

Kaum 5 Minuten unterwegs, der erste Fotostopp, Geysire, Geysire und es sollten und noch viele begegnen. Zuerst fuhren wir eine ganze Weile an unserem ach so geliebten Yellowstone Lake vorbei. Unterwegs „Wildlife on the road“ Büffel wie verrückt.

Dann ging es weiter an Hayns Rapids (Stromschnellen) vorbei. Ein Highlight der Spitzenklasse war der Yellowstone Grand Canyon - Entschädigung für den Grand Canyon des Colorado River in Nevada, der uns wegen Schlechtwetter  vorenthalten wurde.

Weiter ging es nach Mammouth Hot Springs, die Kalksinterformation erinnert an Pamukkale in der Türkei - ist dort jedoch schöner.

Als letztes Highlight der Tages besuchten wir den „Old Faithful“ Geysir, der uns ungefähr 1,5 Stunden auf seine Erruption warten lies aber da muss man durch, letztlich sahen wir dann natürlich noch dieses tolle Naturschauspiel.

Gegen 17:00 Uhr waren wir dann zurück im Hotel (Haus Sparta). Den ganzen Tag Traumwetter. Diese Lodge ist nur bedingt empfehlenswert. Sie ist ziemlich frei von jedem Luxus der Zivilisation und nach meinem Geschmack nahe an der Grenze zur Jugendherberge.

Eismaschine im Erdgeschoss war defekt, nach Meldung durch Franz wurde der Defekt nicht behoben sondern die Maschine aus gestöpselt.

Man hat sich ja auch inzwischen an Internet und Mobiltelefon gewöhnt und wenn das nirgendwo realisierbar ist, ist das für zwei Tage schon ein wenig beschissen.

Aber man hat ja eine Monopolstellung - denn immerhin war ja schon im Dezember 2010 das einzig bessere Ressort nicht mehr zu bekommen und auch hier waren damals schon die Zimmer knapp.

Mittwoch - Teton Village

Wiederum strahlend blauer Himmel. Früh aufgestanden und um 08:30 ohne Frühstück los in Richtung Teton NP.

Unterwegs ein Käffchen und paar Keks weiter ging's. rd. 30 Km bis zur Parkgrenze Yellowstone. Dann kurz später in den Teton NP der hochgelobt wird in den Reisebeschreibungen. Na so dolle war es ja nun auch nicht aber immerhin erheben sich die Berge doch bis an die 4.000 Meter und das sieht nicht schlecht aus, besonders im Sonnenschein.

Es wird auch hier vor Bären gewarnt aber die waren, wie im Yellowstone, wahrscheinlich mit denen gemeinsam - „mit dem Rad raus“.

Wir sind dann unterwegs noch den Signal Mt. Summit raufgefahren, das hat sich gelohnt. Nun hatten wir von Gegend zwar schon bald die Nase voll aber es geht eben immer noch etwas.

In Teton Village  angekommen hatten wir zunächst die Befürchtung es könnte etwas schief gegangen sein, denn in der Reservierung für Teton Mountain Lodge stand etwas von „Murphy Bed“, was lt. Übersetzungsprogramm soviel wie „Schrankbett“ bedeutet. Das ließ Übles erahnen.

Alle Bedenken wurden jedoch an der Rezeption zerstreut - es war beim Hotel irgend etwas daneben gelaufen oder so, egal, wir bekamen unser Zimmer mit zwei Queensize Betten, wie immer unser Wunsch. Das Zimmer, das Hotel: ein Traum.  Hier sind wir für die letzte Jugendherberge sicherlich entschädigt. Und Nebenan ist auch noch eine Seilbahn. Da blieb es nicht aus, 2 x 29 Dollar investiert und rauf die Maus - wieder Gegend ohne Ende, diesmal allerdings von oben.

Das Ganze war dann schon um 15:00 Uhr erledigt, Zeit die Waschmaschine anzuwerfen, was Franz in routinierter Form tat.

Ein Schwimmbad hat es auch hier im Haus, mal sehen ob es morgen früh dazu kommt. Gleich erst Mal Abendessen, haben wir allmählich auch wieder verdient.
Donnerstag - Casper

Heute war Reisetag, es war nichts aufregendes vorgesehen und so sind wir (ohne Frühstück) um 10:30 auf die Bahn gegangen.

Die Fahrt führte uns von Teton Village nach Casper, beides Wyoming. Zuerst ging es nochmal ein kurzes Stück durch den Teton NP (ein Glück, unsere Eintrittskarte war ja für 7 Tage gültig, daher ohne zusätzliche Kosten.) Über Moose und nach einer langen Wartezeit und Pilotfahrt duch eine riesige Straßenbaustelle weiter Richtung Dubois von dort Richtung Riverton, wo wir einen herrlichen „Gebrauchtwagenhändler“ an der Straße ausmachten.

Die oftmals endlos erscheinende Straße durch das Nichts (wirklich nichts!!) führte uns schließlich nach rd. 450 km in die Stadt Casper. Muss man wählen, weil es in mehreren 100 km Umkreis nichts (!) gibt. Casper hat rd. 55.000 Einwohner, ein Oberzentrum.

Wir kehrten ein im Hotel „Hilton Garden Inn“ sehr anständig nur der Versuch des Abendessens schlug so ziemlich gänzlich fehl. Die Atmosphäre eines Wartesaals wurde durch die Servicekräfte verstärkt (Geisterbahn).

Die Krönung war allerdings der beigegebene Fraß. Die Suppe lauwarm, ein Burger kalt und verbrannt und ein Sandwich mit Schinken Käse, na ja, sehr gewöhnungsbedürftig. Hat auch nicht viel aber zu viel gekostet, zusammen mit 2 Bier (Burger retour) 18,00 $.

Aber im Übrigen war das Hotel sehr gut, Betten fest, Internet, Kaffee Facilities, Kühlschrank (leer) und Bad alles ok. 20:30 auf'm Zimmer.
Freitag - Keystone

Da das Essen gestern so überzeugend war, haben wir heute auf das Frühstück verzichten können. Sind dann, obwohl schon um 6:00 wach geworden, so ca. 07:45 aufgebrochen nach Mt. Rushmore.
In Newcastle haben wir eine Pause gemacht, die leicht verlängert wurde durch eine kleine Panne. Reiner hatte den Schlüssel stecken lassen als er das Auto verlies um zu tanken wobei sich das Auto nach wenigen Minuten selbsttätig verschloss.

Guter Rat war nun gefragt aber die Menschen in der Tankstelle waren recht hilfsbereit. Ein Gast hat es versucht, jedoch das Auto nicht auf bekommen. Ein zur Hilfe gerufener Mechaniker kam, bestens ausgerüstet, an und brachte das Fahrzeug binnen kurzer Zeit auf. Danke 20,00$ und ab.
Gutgelaunt und erleichtert setzen wir unseren 450 km Trip fort und erreichten schon um 12:15 Uhr das Mt. Rushmore National Memorial. Die Köppe von Washington, Jefferson, Lincoln und Rooseveld sind zwar 18 Meter hoch, wirken aber von unten natürlich kleiner.

Auch hier wir man mit einem Eintrittspreis von 11,00 $ erkannt - egal, muss sein. Nach gut einstündiger Bewunderung fuhren wir in den nahe gelegenen Ort Keystone zu unserem Hotel, welches den anspruchsvollen Namen von George Washington trug sich aber eher als Jugendherberge darstellte. Wir waren im Zweifel, hier zu nächtigen haben  aber nach reiflicher Überlegung den Entschluss gefasst zu bleiben.

Wir sind dann nach Rapid City gefahren, der nächstgelegenen grösseren Stadt. Unterwegs haben wir noch die fast Geisterstadt Rockerville entdeckt, die zwischen 2 Richtungsfahrbahnen der Interstate gelegen ist.

In Rapid City haben wir bei Starbucks Einkehr gehalten, ein Päckchen mit Wäsche mit USPS nach Deutschland auf Trab gebracht und dann noch Salätchen im Brewing Fire House in Rapid City gegessen.

Dann wieder in die Jugendherberge und ca. 18:00 Uhr auf'm Zimmer. Morgen wollen wir zeitig los, denn es warten rd. 750 km auf uns, der Weg nach Laramie und Denver, Colorado.
Samstag - Denver

Das hat einwandfrei geklappt. Wir sind so ca. 07:40 los aus der Jugendherberge und dann bis zu einem Kaff, nein es war eher eine „Junction“ gefahren. Frühstücksappetit erwacht. Zuerst angepeilt Best Western, war aber Kappes, noch eins, auch Driss und dann - es sah von außen nicht viel versprechend aus - in eine Frühstücksbude. Drinnen sehr freundlicher Service und ein gutes warmes Frühstück, Rührei  mit reichlich Zwiebeln - aber lecker und preiswert (zus. 20,00 $)

Dann ging es weiter durch das „Nichts“ wirklich nichts, nichts und nochmal nichts bis wir die Interstate 25 erreichten, weiter rd. 200 km und dann, ja dann wurden die Hühner gesattelt denn wir ritten nach Laramie.
Laramie entpuppte sich als eine typische Kleinstadt, mit Banken, Kirchen, einem Teil der Universität von Wyoming - die haben, so glaube ich, in jedem Kaff mit mehr als eintausend Einwohnern eine Zweigestelle. Vom Laramie aus den Westernfilmen war auch noch ein Wenig zu erkennen - wie schön.

Weiter ging es nach Denver, Ortsteil „Cherry Creek“ Hotel Hilton Garden Inn, sehr schönes Haus in einer schönen Gegend. Alles OK wenn man nur da Fenster  öffnen könnte hätten wir auch frische Luft - aber sonst prima.

Zuerst hatten wir ein Zimmer im 2. Stock mit Aussicht auf die Klimaanlagen. Das war nicht top - freundliches Nachfragen und dann ging's. Jetzt 5. Stock und Blick auf die Berge, die sind allerdings noch ein ganzes Ende weg - so ca. 50 km aber immer noch besser als die Klimaanlagen.

Wir haben dann im Hotel (wie so häufig) Caesars Salat mit irgendwas gegessen und dann ins Bett ca. 21:00 Uhr.
Reiners Reisetagebuch - die 2. Woche
© 2011 Unser Amerika-Tagebuch
Franz Orth • Im Schlangenhöfchen 7 • 51427 Bergisch Gladbach - Reiner Nusselein • Bahnhofstraße 10 • 41236 Mönchengladbach
franz@amerika-tagebuch.de • reiner@amerika-tagebuch.de