Sonntag - Washington
Die Nacht war nicht ganz so bombig. Für Leute mit Ohropax ging's wohl, andere hatten mit Krankenwagen, Polizei, Gegröle, Regenprasseln etc. zu kämpfen, aber es ging.
Der Morgen versprach bei blauem Himmel anständiges Wetter und wir freuten uns. Als wir jedoch vor die Türe des Hotels traten, beschlossen wir spontan, doch besser noch einen Pullover anzulegen, denn es war bitter (8 Grad) kalt und windig. Also doch eher Scheiße.
Wir wanderten gleichwohl dann zum benachbarten Ortsteil „Georgetown“, ein recht idyllischer Platz. Wir passierten noch das Ufer des Flusses Potomac, der doch sehr bedeutsam und breit ist. Ferner ein kleines Bächlein, welches durch einen schönen Park fließt.
Einige Einkäufe konnten auch erledigt werden, da die Geschäfte auf der Wisconsin Av gegen 12.00 Uhr öffneten. Die Beute eingebracht und nochmal auf den Sightseeing Bus gewartet, da wir die „Blaue Route“ nach Arlington und Pentagon noch nicht gemacht hatten.
Scheiß-Warterei 25 Min. und dann sind wir die „gelbe Route“ die wir gestern schon Mal gemacht hatten, noch Mal gefahren - egal, nur der Anschluss nachher hat wieder nicht geklappt, wieder warten 20 Minuten, leichter Regen, kalter Wind - dann ab.
Wieder am Lincoln Memorial vorbei (hier gibt es für jeden Fliegenschiss ein Memorial) und ab nach Arlington, Ehren- und Soldatenfriedhof. Hier liegt u.a. John F. Kennedy und verschiedene anderen Größen der amerikanischen Geschichte. (Und etwa 60.000 Soldaten bzw. deren Reste)
Wegen starken Regens auf Ausstieg verzichtet. (Der Bus, der nur kurz über den Parkplatz fuhr und etwa maximal 10 Minuten unterwegs war einschließlich Ein- und Aussteigen musste trotzdem 7,00 $ Parkplatzgebühr bezahlen - unverschämt)
Dann ging's vorbei am Pentagon (amerikanisches Verteidigungsministerium), das durfte allerdings nicht fotografiert werden (diese Idioten).
Noch weiter durch Wind und Regen und zurück zum Startplatz, unsere geliebte Pennsylvania Avenue wieder rauf, bei Johnny Rockets wieder gegessen und uns ins Hotel geschleppt.
Gesamte „Laufdauer“ wieder rund 6,5 Stunden (incl. Sitzen im Bus)
17:30 Uhr im Hotel und vorbereitet auf morgen.
Montag - Buffalo
Wieder Reisetag, diesmal von Washington DC nach Buffallo NY. Recht zeitig aufgestanden und um 7:00 Uhr erneut mit faulem Taxifahrer ohne Frühstück zur Union Station gefahren. Ging recht zügig obwohl der Fahrer wohl noch einen Roman geschrieben hat unterwegs, dauernd hatte er etwas in eine Liste einzutragen, was ihn so in Anspruch genommen hat, dass er das Gepäck nicht ausladen konnte - drum auch kein Tip.
Der Zug fuhr pünktlich und brauchte planmäßig rund eine halbe Stunde bis zum Flughafen BWI (Baltimare-Washington-International). Draußen schon eingecheckt und siehe da, ein Amerikaner war sogar in der Lage, den Namen „Nusselein“ richtig auszusprechen. Toll, das hat in den Hotels bisher noch keiner geschafft.
Flug ging auch sehr pünktlich, etwas rappelig aber das war Southwest wohl nicht schuld. Heil angekommen, Auto bei Alamo abgeholt und "Ferntour" zum Hotel, etwa 1 km gemacht.
Hotel eingecheckt ca. 13:00 Uhr. Suite bekommen. Die war für Herrn F.O. Im Wohnbereich - ein extra Zimmer, allerdings ohne Fenster - etwas zu dunkel, ließ sich aber nicht ändern, warum auch?
Dann haben wir die erste Ausfahrt gemacht und sind mehr oder minder zufällig schon in Kanada gelandet und haben die Fälle (Niagara) bewundert.
Zurück nach USA, leicht gewöhnungsbedürftig, so ähnlich wie DDR.
Wir stellten fest, dass die USA auch ihre Schattenseiten haben, denn Niagara ist auf der amerikanischen Seite alles andere als reizvoll. Es gibt 4 bis 5 Hotels und der Rest ist eher Scheiße. Gut, morgen werden wir uns die amerikanische Seite Mal genauer vornehmen.
Das Abendessen wurde wieder durch „Stramme Haltung“ ersetzt nachdem wir bei einem lange gesuchten KFC nur Mist gegessen hatten und Limo, die mit Chlorwasser bereitet war bekommen hatten, die aber fast nicht zu trinken war. Pfui.
Dienstag - Niagara Falls USA
Anfänglich war das Wetter schon wieder nicht unser Freund als wir um 07:30 Uhr die Augen öffneten. Entsprechend liessen wir es angehen und haben dann schon um 09:45 gefrühstückt. Viel war in der Zeit bis 10:00 allerdings nicht mehr zu machen aber es ging so.
Dann sind wir Richtung Fälle aufgebrochen und haben unterwegs einen lohnenden Abstecher nach Buffallo Downtown gemacht. Bis zum Rathaus sind wir vorgedrungen und hatten tatsächlich Gelegenheit aus dem 28. Stock einen Blick über die Stadt und deren strenge Planung zu machen. Wirklich beeindruckend, ebenso wie das Rathaus selbst.
Wir setzten unsere Fahrt fort, vorbei am Niagara River, den wir überquerten um Grand Island, eine Insel im Niagara River, zu erreichen. Wir verließen Grand Island um in Niagara Falls (am.) unser Auto zu parken und zu Fuß die Fälle zu erkunden.
Wir gingen vorbei an den Upper Rapits rüber nach Goat Island und fuhren wohlbeschützt mit gelben Ponchos und Gummilatschen mit dem Aufzug runter zur „Cave of the Winds“ am unteren Ende der Fälle. Gigantisches Getöse und Gischt, die den Besucher wolkenbruchartig benetzte.
Nach der Auffahrt und Trocknung ging es weiter auf die rechte Uferseite zum Observation Desk, (Aussichtsturm) preiswert, nur 1 $ each und wieder dieser gigantische Ausblick - auch auf die Boote, die zum Wasserfall fahren „Maid of the Mist“ (immer noch besser als: Mist of the Maid). Morgen werden wir ein solches benutzen.
Heute waren wir dann um ca. 16.15 Uhr wieder im Hotel und es drängte sich die Gelegenheit zum Wäschewaschen auf, was von Franz dann auch genutzt wurde.
Nach dem Abendessen sind die „Rosenheim Cops“ aufgerufen. Morgen geht’s nach Kanada, hurra.
Mittwoch - Niagara Falls Kanada
Wir haben heute vorübergehend die USA verlassen um uns in Kanada umzusehen, jedenfalls in einem klitzekleinen Teil davon.
Zuerst haben wir noch eine Runde um Buffallo gedreht um dann über die Peace Bridge das kanadische Hoheitsgebiet zu erreichen.
Wir waren zeitig in Niagara Falls (Can.) und unser Hotel war noch nicht auf uns gerichtet. Also irgendwo geparkt und dann ging es zu Fuß weiter. Unterwegs musste natürlich dauernd fotografiert werden. Endlich entschlossen wir uns, den uns wärmstens empfohlenen „Gang hinter die Fälle“ anzutreten. 16,50 $ p.P gelöhnt, Pariser bekommen und es ging abwärts im Aufzug. Unten angekommen ein paar tunnelartige Röhren an deren Ende jeweils ein Wasservorhang erblickt werden konnte. Das war eher langweilig. Ein kleines Highlight war die Aussichtsplattform aber im Verhältnis zur „Cave of the Winds“ in USA eher eine Lachpille.
Franz entschloss sich daraufhin auf die Schiffchenfahrt „Maid of the Mist“ zu verzichten was letztlich auch kein großer Verlust war. (Nett, aber entbehrlich)
Weiter sind wir dann noch durch Vororte von Niagara gefahren und haben sehr, sehr schöne Häuser gesehen, die am Ufer des Niagara River standen. Sicherlich nicht von Sozialhilfeempfängern. Wir fuhren dann in die Stadt zurück, die Teilweise den Eindruck von Las Vegas oder Magaluff (Mallorca) erweckt. Eigentlich schade.
Dann sind wir noch mit dem Riesenrad gefahren, das war nicht schlecht aber auch nicht ganz billig - aber eben schön.
Danach haben wir dann eingecheckt im „Embassy Suites“. Zunächst wurden wir mal mit 30,00 $ für Valetparking erkannt - eine tolle Begrüßung.
Aber dafür (nicht aus diesem Grunde) bekamen wir ein großartiges Zimmer, wie bestellt mit Jacuzzi und vor allem Fallsview im 37. von 42 Stockwerken. Zwar „nur“ den kanadischen Horseshoe aber Hallo!!!!. - Trotzdem: Katastroph! Kein Internet, kein Telefon(und folglich geht die Welt unter)(Auch da gibt es Menschen, die das überleben)
Es gab dann im Hotel noch einen „Managerempfang“ bei dem es jeweils 1 alkoholisches Getränk und
Snacks für lau gab - recht nett und „es waren auch wieder alle da“.
Bei dem Versuch, einen Tisch für das Abendessen zu bestellen hat man uns verarscht. Das Restaurant ist im 9. Stock und es hieß „Reservierungen nur an der Rezeption“ Franz nach unten, dort: „Reservierungen nur oben“. Gewartet, nachgefragt und … Sie müssten dann noch ca. 1,5 Stunden warten nachdem wir bereits eine Stunde gewartet hatten.
Wir beschlossen, dass man uns gern habe könne und wir gingen ins Erdgeschoss nach „Fridays“. Steak gegessen, sehr freundlich bedient, sehr gut, nicht ganz billig aber immerhin rundherum ok.
Der Abend wurde gekrönt durch einen herrlichen Ausblick auf die illuminierten Wasserfälle (Horseshoe) und ein Jacuzzi-Bad von Reiner.
Ins Bette ca. 23.00 Uhr. Noch ein blick auf den Wasserfall und „Gute Nacht“.
Donnerstag - Toronto
Der Tag begann traumhaft. Clear-blue-sky und ein atemberaubender Blick auf den Wasserfall mit der aufgehenden Sonne. Einfach unbeschreiblich - drum beschreibe ich es auch nicht.
Das war für's erste alles Gute von diesem Tag, es gab noch Ärger ohne Ende.
Zum Beispiel das Frühstück - sehr primitiv, dem angeblichen Niveau des Hauses in keiner Weise angepasst. Davon ab, dass Japaner und / oder Chinesen um das magere Frühstücksbuffet herumwuselten und nicht wussten, was sie wollten oder jedenfalls so taten und in unübersehbarer Menge den Saal bevölkerten, war das Dargebotene eher dünn.
Franz hat dann auch die erste Portion, die er sich vom Buffet geholt hat, sicherheitshalber mal auf den Boden geschmissen, er fand es wahrscheinlich doch fies, statt des Omelette hat er sich dann Spiegeleier geholt.
Gut, wir haben dann gepackt und sind unter Zurücklassung meines Fotoapparates in Richtung Toronto aufgebrochen - wir konnten allmählich auch keinen Wasserfall mehr sehen.
Aber der Ontariosee bot doch noch so einige Überraschungen, so sahen wir unterwegs ein Schiffswrack liegen, dem wir unsere Aufmerksamkeit widmen mussten.
In Toronto angekommen, nachdem wir schon mal einen kleinen Spaziergang am Seeufer gemacht hatten, stellte sich heraus, dass unser Radisson Hotel am Arsch der Welt lag. Und nicht nur das, es ist auch eher in die bekannte Kette „Bruchski Butzky“ einzuordnen. Nun für eine Nacht da geht es denn wohl.
Wir sind dann in die Stadt zurück gefahren und haben zunächst mal einen neuen Fotoapparat für Reiner gekauft damit die Fotos vom CN Tower auch gemacht werden konnten.
Denkt man, man hätte in Niagara „in die Fresse gekriegt“, so wird man hier belehrt: es geht noch besser. Parkgebühren von 4 - 5 $$ pro Stunde sind „normal“ und die Fahrt auf den Turm kostet für zwei Figuren auch nur knapp 68 Dollar. Da kann man nicht meckern.
Für die 20 Kilometer zurück zum Hotel haben wir dann auch nur knapp 2 Stunden gebraucht, davon eine halbe allein um aus dem Parkhaus zu kommen. Großartig! Dann im Hotel gegessen, anständig, nicht übertrieben und nett gesessen.
Aber man soll natürlich nicht alles negativ sehen, Toronto ist schon eine großartige Stadt, (übrigens auch die größte Kanadas) alt und neu nebeneinander und der Blick von oben ist eben atemberaubend.
Der von unten allerdings auch. Auf der Suche nach einem Photoladen (es waren eigentlich überhaupt sehr wenige Geschäfte erkennbar) wies uns ein freundlicher Mensch eine Treppe, die ins Kellergeschoss eines mittelhohen jedoch unscheinbaren Gebäudes führte. Unten eröffnete sich eine wahre Wunderwelt, Photoläden, Boutiken, Telefonläden, Fast Food, Starbucks…alles Mögliche und schön in Glas und Marmor und mit hellem Licht beleuchtet und das Ganze wohl einige Häuserblocks groß. Man muss eben verstecken, was man hat, oder?
Freitag - Montreal
Heute lag eine große Etappe vor uns. Von Toronto nach Montreal gut 550 km über einen naturgemäß langweiligen Highway.
Aber Montreal und das von uns angesteuerte Hotel Hilton Garden Inn haben alles wieder aufgewogen. Das Hotel ist sehr schön und sehr schön gelegen und so haben wir nach dem Einchecken um ca. 15:30 Uhr einen größeren Spaziergang durch die Innenstadt gemacht. (Übrigens hatten wir vorher schon mal einen kleinen Abstecher in einen Vorort von Montreal gemacht und der war auch sehr schön)
Wir haben in der Stadt schon den „Alten Hafen“, die Kathedrale, Chinatown und die Rue St. Catherine „abgehakt“. War aber traumhaft schön. Montreal ist eine wirklich schöne und interessante Stadt.
Abends haben wir dann wieder im Hotel gegessen, leider das Falsche bestellt (Pizza, wie kann man nur???) aber es war nett und wieder sehr freundlich.
Samstag - Burlington
Heute haben wir mal wieder wunderschönes Wetter gehabt und zwar den ganzen Tag. Zunächst haben wir nach dem Frühstück im Hotel die Stadtrundfahrt auf eigene Kappe vorgenommen da wir am Vortag bereits einige Sehenswürdigkeiten „abgehakt“ hatten, sind wir stracks auf den Mont Royal gefahren. Dort haben wir eine längere Wanderung (ca. 45 Min.) gemacht durch den sehr schön angelegten Park bis zum Aussichtspunkt am Chalet Royale, imposanter Ausblick über die Stadt.
Danach sind wir dann Richtung Burlington, Vermont, USA aufgebrochen. Eine Strecke von ca. 150 Kilometern, die man normal auf einer Backe absitzt. Das ging zunächst auch ganz zügig, auf der Gegenfahrbahn war wegen Straßenbauarbeiten ein sicher 15 Kilometer langer Stau aber auch uns sollte es erwischen.
An der Grenze zu den USA ließ man uns freundlicherweise rund 2 Stunden warten (Warteschlange) bis es denn endlich geklappt hat. Wie zu Zeiten in die DDR.
Dann zügig mit paar Abstechern nach Burlington, eine wirklich schöne, beschauliche Stadt in welcher „der Bär steppt“.
Stadtrundgang, auch am Ufer des Champlain Sees vorbei, bei herrlichem Sonnenschein. Weiter durch die Stadt über die sehr belebte Church Street in welcher sich ein Restaurant und eine Kneipe neben derselben befinden. Wir haben dann nach Reservierung (20 Min.) im Lokal Sweetwater gegessen, Franz Fish & Chips, was wohl die bessere Wahl war als mein Steak. Aber es war doch großenteils genießbar
19:00 wieder im Zimmer mit Seeblick in unseren schönen Hotel Hilton, Burlington.