Sonntag - Burlington
Das Wetter ist mal wieder traumhaft, fast schon zu warm, wenn es das denn gibt. Es ist mindestens 25 Grad warm, in der Sonne natürlich mehr.
Heute haben wir uns eine Schifffahrt auf dem Lake Champlain gegönnt und haben gleich die Brunft (Brunch) dazu gebucht. Wenn man schon so viel „Haue“ bekommen hat, ist man über den Preis von „nur“ 65,00 $ eher positiv überrascht.
Nach der 1,5 stündigen Schifffahrt sind wir dann wieder durch die Stadt gegangen. Vor der Fahrt hatten wir bereits ein Kürbisrennen bewundert. Hier wurden die größten, teils bis zu mehr als 1 Tonne schweren Kürbisse als Paddelboote benutzt. Dieses Rennen hatte in Burlington bereits Tradition, denn es fand zum 4. Mal statt.
Es war eine große Attraktion, die sehr viele Zuschauer, ca. 1.000 fand. Und es gab noch andere Feste in der Stadt, die bis „über die Pannen“ mit Menschen gefüllt war.
Wir haben später versucht, in der einen oder anderen Draußenkneipe einen Platz zu finden, unmöglich, „Wait to be seated“ 20 Minuten und mehr. Na danke.
Sind dann leicht gefrustet ins Hotel und haben an der Bar Platz genommen und haben im Internet gesurft.
Später wollten wir dann im Hotel essen aber das Restaurant war von einer Gruppe Senioren besetzt die einen blubbernden Sound von sich gaben. Das Personal schien der Situation auch nicht gewachsen und so haben wir zwei Tüten Nüsse gekauft und haben uns aufs Zimmer zurück gezogen und „Beate Uhse“ (Dokumentation) angesehen. Der Tag war dann auch um 22.00 Uhr beendet..
Montag - Boston
Heute war wieder Reisetag. Nachdem wir um 08.00 Uhr aufgestanden waren und bei CBS den Blick aus dem Fenster genossen hatten, planten wir zunächst, im Hotel zu frühstücken. Restaurant voll - kein Bock. Am Vortag hatten wir unten am Hafen ein Lokal entdeckt, welches ebenfalls Frühstück anbot. Dahin, ebenfalls „Schlange stehen“ angesagt. Kein Bock darauf und drum sind wir so losgefahren.
Erst auf die Interstate 89 aber nach kurzer Zeit abgefahren, da der „Indian Summer“ von der Landstraße wohl besser zu genießen war.
Wir passierten manche kleine Ortschaft und an einer Stelle lag überraschenderweise ein Kamel (oder eben Dromedar) auf einer Weide am Straßenrad.
Wir kamen außerdem durch Montpelier welches die Hauptstadt des Staates Vermont ist.
Auf der Suche nach einem Café (oder so) um ein Frühstück zu fassen, fielen wir zufällig in ein besonders interessantes ein, im Kaff Moretown, wie sich im Laufe des Aufenthaltes herausstellte. Das Lokal machte einen sehr neuen, gepflegten Eindruck, die Bedienerin war sehr sympathisch - nicht sehr schön aber „sie hatte was“.
Auf die Frage, warum das Lokal so neu aussähe erklärte sie uns, dass es vor wenigen Wochen hüfttief im Wasser gestanden habe und danach renoviert worden sei - es wurde bestätigt, dass das Hochwasser vom Hurrikan „Irina“ verursacht worden sei, der - wir wir wussten - Ende August / Anfang September das Land heimgesucht hatte.
Außerdem war Madeleine - so ist der Name der Servicekraft, die in dem Lokal, welches von einer örtlichen Kirche betrieben wird (http://www.madeleinemchugh.com) - eine Musikkünstlerin. Sie hat zusammen mit ihrem Bruder eine CD gemacht, die wir denn auch erworben haben und außerdem haben wir noch eine Spende hinterlassen für die Hilfe für die 70 Familien, die in diesem Ort durch Irina obdachlos geworden waren.
Wir haben dann auf der Weiterfahrt die CD gehört und die wunderschöne Landschaft, die im Feuer des „Indian Summer“ erstrahlte, genossen. Das passte alles zusammen. Es würde Seiten füllen, die erhabene Schönheit der Landschaft, der in vielen Farben von sattem Grün bis flammendem Rot leuchtenden Nadel- und Laubbäume zu beschreiben - das muss man eben einfach gesehen, nein, erlebt haben.
Da kam doch unterwegs ein Schild „Woodstock“ auf am Straßenrand - ja und wenn man schon mal so nahe an einem geschichtsträchtigen Ort ist, dann muss man auch dahin.
Also: getan. Und auf dem Weg dorthin fiel uns dann auch noch der Quenchee Gorge“ auf, den auch noch sehr erwähnenswert ist, ein kleiner aber feiner Canyon.
Gut, dann also Woodstock abgenommen und Weiterfahrt nach Boston. Wir durchquerten den Bundesstaat New Hamshire und gelangten endlich nach Boston, Massachussetts.
Dort steuerten wir zunächst das Hotel „Ramada“ an, welches sich aber eher als ein Drecksstall aus der Kette „Bruchski Butzki“ entpuppte und Franz äußerte unwidersprochen die Meinung, dass man sich das! nicht antuen müsse.
Wir buchten dann, obwohl es schon einigermaßen spät (18.00 Uhr) war, um auf ein Kimpton Hotel in der City von Boston. Kimpton ist nach unserer Ansicht eine gute Wahl. Wahrscheinlich hat die Stornierung in der Bruchbude gut gegangen und dann wollen wir es preisen. Klar, Kimton ist ne Nummer teurer aber unvergleichlich besser. Morgen ist ein neuer Tag.
Dienstag - Boston
Wir haben heute zunächst versucht im Hotel zu frühstücken, das ging aber wegen Fülle der Frühstückraumes nicht so richtig. Deshalb sind wir weiter gezogen, wegen des schönen Wetters ohne Jacken nur mit Hemd...und natürlich Hose für die Scherzkekse. Nicht einmal im nächst gelegenen Starbucks war Platz - nur Schlange, also weiter. Im 4. Anlauf hat es dann geklappt. Wir haben dann weiter zu Fuß diverse Sehenswürdigkeiten abgeklappert und sind schließlich am Ufer des Charles River gelandet, nachdem wir den schönen und historischen Stadtteile Beacon Hill passiert und dort mit zwei Anstreichern parliert hatten.
Auf dem Fluss fuhren Amphibienfahrzeuge die natürlich nicht unbenutzt bleiben konnten. Den Anlegepunkt ausfindig gemacht, gebucht, gelöhnt und ab dafür. Abenteuerlich und mal was ganz anderes.
Danach sind wir ins Hotel und haben uns Jacken geholt, weil es frisch geworden war. Sonnig aber im Schatten mit Wind eher fies.
Nochmal 2,25 Stunden Stadtrundgang und dann im Hotel (weil Kimpton wie in San Francisco) Weinprobe! Zwei Weinchen getrunken, aufs Zimmer und um 19:00 Uhr Fish & Chips in einem nahe gelegenen Lokal gegessen. Ging in Ordnung, nicht dolles aber preiswert. 20.30Uhr aufs Zimmer, müde.
Mittwoch - Cape Cod
Es ließ sich alles wieder recht gemütlich an. Heute ist wieder Reisetag und es geht nach Cape Cod. Mal sehen, was uns dort erwartet.
Der Weg ist das Ziel. Wir haben viele schöne Häuser, Ferienhäuser, Dauerwohnhäuser, Hotels und Motels gesehen. Generell ist alles sehr gepflegt und sauber. Es gibt Hyannis Port und Martha's Vineyard, den Sitz der Familie Kennedy seit anno Pief.
Bis ans letzte Ende von Cape Cod sind wir gefahren und sind dann zu unserem Motel „Ambassador“ in South Yarmouth gefahren, welches wir schon am frühen Nachmittag in Augenschein genommen hatten.
Franz wollte zwar zuerst wieder weiterfahren obwohl das Haus schon von außen einen recht manierlichen Eindruck machte. Darum habe ich mich durchgesetzt und wir sollten uns die Bude erst Mal von innen ansehen und dann entscheiden.
Stellte sich heraus, es war alles recht einfach, aber sauber und gepflegt, teils wohl auch gerade renoviert, egal - sehr perfekt für 64,00 € incl. Frühstück für eine Nacht.
Abends haben wir dann im benachbarten Lobster Restaurant gespeist, natürlich Lobster (1,5 Pfund) war nicht ganz billig aber lecker und ein paar Wein haben auch noch dazu geschmeckt sowie etwas Grand Marnier - Reiner war „fröhlich“. Franz tat sich gütlich an einem leckeren Eis, eine seltene Ausnahme.
Morgens waren dann zunächst zwei Bus-Gruppen von Senioren zum Frühstück, wie üblich belagerten sie sehr früh den Saal und fuhren leider erst um 08.45 ab. Wir haben dann doch noch gefrühstückt, denn es war schon Zeit für die lange Weiterfahrt nach New York. Da störte uns dann halt nicht mehr, dass das Frühstück nur auf Platsiktellern und mt Plastikbesteck "gereicht" wurde, d.h. es gab self service.
Donnerstag - New York
Heute sind wir auf der letzten Autofahrt unserer Reise, die nun langsam zu Ende geht. Wir fahren mit dem Auto von Cape Cod nach New York. Das sind ca. 430 km und uns graut etwas vor dem Verkehr im Big Apple, the City That Never Sleeps. Überraschung: Wir kommen - trotz Regen zwischendurch - ohne einen einzigen Stau wunderbar direkt nach Manhattan zu unserem Hotel.
Bescheidenerweise hatten wir ja in NY das Waldorf Astoria gebucht, gelegen an der Park Avenue, NYC, Manhattan. Beim Einchecken musste noch etwas nachgebessert werden, da nur ein Zimmer mit lediglich einem großen Bett reserviert war. "We are friends not partners" - mehr hätte auch jetzt nach 5 Wochen nicht geklappt - und so hat Rebecca doch in einer mühevollen Suche uns das Zimmer 1225 verpasst, welches auf den ersten Blick recht schön schien. Die Macken haben wir erst später entdeckt. Leider klappt hier die Internetverbindung nicht, worunter Franz natürlich erheblich leidet - aber mir gefällt das auch nicht, zumal der Laden ja nun einen Haufen Geld kostet.
Das Auto haben wir auch abgeliefert trotz der „Hilfe“ des Navis, welches noch weniger wusste als wir, wo wir waren und trotzdem haben wir die Strecke, die bequem in 5 Minuten zu erledigen gewesen wäre, doch in knapp einer Stunde geschafft. Bei Alamo interessierte sich allerdings niemand für unser Auto - sie sollen sehen wie sie damit fertig werden.
Dann sind wir noch 2 Stunden durch unseren Stadtteil gegangen und haben z.B. den Broadway, Madison Square Garden, den Times Square und das Rockefeller Center entdeckt.
Danach haben wir uns im Hotel einen kleinen Dämmerschoppen ( 3 Bier, 3 Whiskey Sour und 2 Caesars Salad) für „nur“ 170,00 $ gegönnt. (Man muss schon etwas schmerzfrei sein um solches mit einem Lächeln ertragen zu können).
Und jetzt (20:30 Uhr) sind wir auf dem Zimmer und bekommen kein Internet. Franz ist jetzt runter, weil es für ihn scheinbar unerträglich ist. Na ja. Für morgen sind auch schon Pläne geschmiedet, mal sehen, ob das Wetter mitspielt, heute war es jedenfalls so nebelig, dass man sich die Fahrt auf das Empire State Building getrost hätte schenken können, was wir aber ohnehin für heute nicht geplant hatten.
Freitag - New York
Heute haben wir zunächst, wegen schlechten Wetters die Sache wieder ruhig angehen lassen. Zwar um 07:00 Uhr aufgestanden aber dann doch erst um halb 9 die Bude verlassen.
Zuerst im hausinternen Starbucks eingefallen und sofort zurückgeschreckt. Also ab und raus. Es war wärmer als zunächst angenommen, wir sind raus gegangen und haben in einem rummeligen Deli gefrühstückt. Viel weniger teuer als im Puff aber immer noch 30,00 $ für beide. Es gab aber auch nicht viel dafür.
Wir haben dann nochmal unseren Stall aufgesucht und siehe da, halb 11 war schon der Techniker für das Internet da. Hat die Anschlüsse geprüft, eingesteckt und es ging - allerdings kostenpflichtig, nur 15,95 $ pro 24 Stunden. Am Arsch lecken! (Geht auch kostenlos in der Lobby)
Wir eilten dann zum Hudson River, um mit dem Schiffchen zu fahren. Das ging auch soweit in Ordnung, leider spielte das Wetter nicht so richtig mit - es hingen die Wolken im maximal 25 Stock. Das war nicht so prickelnd. Aber ein paar Brücken, natürlich die Liberty und die Skyline nachher, als es mal kurz etwas sonnig war auch.
Auf dem Heimweg wurden wir von einem Wolkenbruch überrascht und wir fuhren dann mit dem Taxi heim, das war nicht allzu teuer.
Franz hatte Karten bestellt für ein Musical „One Million Dollar Band“ die für rund 300 $ (zusammen) wohlfeil waren.
Nach einer Ruhepause, in welcher Franz dann noch eine Beschwerde an den Guest Service des Hotels gerichtet hatte, gingen wir dann ins Theater. War sehr schön. Auf dem Rückweg haben wir noch Anlauf genommen, auf das Rockefeller Center zu fahren, da allerdings die Außenterrasse wegen Blitzgefahr (bei klaren Himmel) geschlossen war haben wir die 46,00 $ (noch) nicht investiert.
Übrigens entpuppt sich das Hotel als eine alte, gammelige, teils dreckige und ungepflegte Abzockbude. Die leben von der Tradition und dem großen Namen und bieten dafür Scheiße zum großen Preis. Was die Kiste auszeichnet ist der Traditionsname und die Lage, im Übrigen ist das Preis / Leistungsverhältnis eher schwer nachvollziehbar.
Es gespart aber eine automatische Registrierung der Getränkeentnahme aus der Minibar, dafür hat es noch gelangt.
Prima. Falls noch Mal New York, mit Sicherheit nie mehr Waldorf=Astoria.
Samstag - New York
Unser letzter ganzen Tag in USA. Wieder war schönes Wetter und so sind wir zeitig in Richtung Rockefeller Center aufgebrochen, was Gott sei Dank nur wenige Häuserblocks entfernt liegt. Es waren nur wenige Leute vor uns in der Schlange, so konnten wir schon nach kaum einer Viertelstunde auffahren.
Großartige Blicke über die Stadt und die Nachbarschaft, New Jersey, Hudson- und East River bis zur Liberty, alles was das Herz begehrt.
Danach sind wir in die Geheimnisse des U-Bahnsystems eingedrungen und haben uns vermittels einer solchen Richtung WTC oder 9/11 Memorial begeben.
Wir konnten die Riesenbaustelle von WTC 3 und 4 sowie des Freedom-Towers (Ersatz für das zerstörte WTC) bewundern. Zum 9/11 Memorial hatten wir den Zutritt nicht ermöglichen können, da man sich dafür auch vorher anmelden muss mit allem Zirkus drum und dran. Vielleicht verständlich aber dann sollen sie es sich auch gut einmachen.
Nach wiederum 2 Stunden Fußmarsch und Einkauf von noch ein paar Mitbringseln wollten wir denn doch noch eine Stadtrundfahrt machen aber auch hier wurde uns der Erwerb eines Tickets sehr schwer gemacht, dennoch irgend wann geklappt. 2 Stationen gefahren, umgestiegen und eine endlose Fahrt nach und durch Brooklin gemacht. War recht interessant aber doch sehr lange.
Danach wollten wir nochmal umsteigen um in die Nähe unseres Hotels zu kommen aber die Warteschlange war viel zu lang. Also wieder U-Bahn bis zur Central Station.
Nun ist so ein Zentralbahnhof in einer der größten Städte der Welt nicht jedermanns Sache und so irrten wir doch eine Weile herum um überhaupt dort rauszukommen.
Endlich gelungen, Seite schlecht. Stand zwar Park Avenue, was an sich goldig aber zu unserem Hotel mussten wir durch den Bahnhof. Der steht mitten auf der Park Avenue. Durch den Bahnhof, durch das Met Life Gebäude, durch noch ein Gebäude und schwupps standen wir fast vor unserem Puff. Hurra.
Etwas ausgeruht und dann auf Futtersuche gegangen. Erfolgreich! In einem Mexikorestaurant lecker und ausreichend gegessen zu erträglichem Preis - für hiesige Verhältnisse.
So beendeten wir denn um 20:45 Uhr unseren letzten ganzen Tag in USA, morgen 17:45 startet hoffentlich unser Flieger nach Deutschland.